Der weltgrößte Autohersteller Toyota sieht sich mit der Kritik konfrontiert, dass er sich nicht schnell genug bewegt, um die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Einige behaupten sogar, dass sich das Unternehmen den Bemühungen um den Klimaschutz widersetzt.
Der Autohersteller sagt jedoch, dass er an eine vollelektrische Zukunft glaubt. Er behauptet nur, dass diese Zukunft nicht alle Toyota-Märkte zur gleichen Zeit erreichen wird.
Toyota galt einst als Pionier für umweltfreundliche Fahrzeuge. Das Unternehmen stellte 1997 den Prius vor, das erste Hybridfahrzeug der Welt. Der Prius kombinierte einen Benzinmotor mit einem Elektromotor und einer kleinen Batterie. Dies ermöglichte es den Fahrern, ihren Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor drastisch zu senken.
Die neue Technologie erwies sich als Verkaufsschlager: Toyota bot Hybridversionen für einen Großteil seiner übrigen Produktpalette an. Der Autohersteller hat insgesamt 20 Millionen Hybrid-Pkw, -Lkw und -Geländewagen auf der ganzen Welt verkauft, 5,4 Millionen davon allein in den USA.
Doch in der Zwischenzeit haben auch andere Autohersteller, angespornt durch immer strengere staatliche Vorschriften und den Erfolg von Newcomern wie Tesla, begonnen, in vollelektrische Fahrzeuge zu investieren.
Lange Zeit argumentierten die Verantwortlichen bei Toyota, dass batteriebetriebene Elektrofahrzeuge grundlegende technische Probleme aufweisen – sie brauchen lange zum Aufladen, benötigen schwere und teure Batterien und haben nur eine begrenzte Reichweite.
Diese Kritikpunkte sind angesichts der jüngsten Verbesserungen in der Batterietechnologie nun weniger stichhaltig, sagen Analysten der Automobilindustrie. Noch wichtiger ist, dass die Unternehmen ein starkes wirtschaftliches Argument für E-Fahrzeuge gefunden haben. Tesla ist jetzt die führende Luxusmarke in den Vereinigten Staaten.
Toyotas neue 35-Milliarden-Dollar-Investition, die im Dezember 2021 angekündigt wurde, sieht die Einführung von 30 Elektromodellen bis 2030 vor. Das ist nur knapp ein Viertel der mehr als 130 Modelle, die Toyota derzeit herstellt.
Gleichzeitig kündigte Toyota jedoch an, einen gleich hohen Betrag in Hybride und Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge zu investieren.
Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass Anfang der 2030er Jahre immer noch etwa 50 Prozent der Verkäufe auf Benzinmotoren entfallen werden.
„Wir glauben immer noch, dass in 10 Jahren 50 % der Neuwagenverkäufe Benzinmotoren sein werden“, sagte Mike Ramsey, Vizepräsident der CIO Research Group von Gartner. „Und wenn man sich die globale Präsenz anschaut, wird das mit ziemlicher Sicherheit der Fall sein, denn man wird in Nigeria, im Iran oder in Indonesien keine 50 % Marktanteil für Elektrofahrzeuge sehen, Punkt.